Du steigst aus dem Auto aus, drehst dich um, wirfst einen Blick auf dein Dachzelt und denkst: “Wenn das Ding doch einfach auf Knopfdruck hochgehen würde… das wäre einfach extrem geil!”.
Die 6 Dachzelte im Vergleich sind:
- “Pathfinder II” von Prime Tech/Wild Land
- “Outback Electric” von Sheepie
- “Bundutop” von Bundutec
- “Ascent” von BackTrax Sports Utility Rooftents
- Inflatable Roof Top Tents von Gentle Tent
In den folgenden Absätzen werde ich dir diese 6 elektrischen Dachzelte vorstellen. Zuallererst werden wir Preise, Ausmaße, Gewicht und in diesem Fall auch die Aufbaumodalitäten vergleichen. Weil irgendwie will ein elektrisches Dachzelt sich gerade auch die Praktikabilität seines Aufbaus von den anderen abheben.
Ein übersichtlicher Vergleich
| Preis | Gewicht | Ausmaße (cm) | Aufbauzeit | |
| Pathfinder II | € 2.599,00 | 77 Kg | 205 x 135 x 110 | ca. 40 Sek. |
| Outback Electric | € 1.999,00 | 54 Kg | 215 x 152 x 132 | ca. 240 Sek. |
| Bundutop | € 3.795,00 | 75 Kg | 210 x 135 x 103 | ca. 30 Sek. |
| Ascent | kA | kA | 212 x 140 x 108 | ca. 47 Sek. |
| Inflatable RTTs | € 2.219,00 | 25 Kg | 220 x 140 x 130 | ca. 300 Sek. |
Als nächsten werde ich für dich jedes einzelne Dachzelt detailliert beschreiben, damit du sie besser untereinander und mit rein mechanischen Dachzelten besser vergleichen kannst.
Das soll dir eine Hilfe sein, falls du eventuell gerade dabei bist dir zu überlegen ein elektrisches oder ein mechanisches Dachzelt zu kaufen.
1. “Pathfinder II” von Prime Tech/Wild Land/XP-Edition/Direct4x4
Das Pathfinder II scheint identisch von zwei verschiedenen Herstellern angeboten zu werden. Zum einen von Prime Tech und zum anderen von Wildland. Auch die Schweizer Firma XP-Edition hat hier direkt ihre Marke drauf gemacht (falls ich mit dieser Annahme falsch liege, bitte korrigiert mich). Es scheint wohl ein white label Dachzelt zu sein, auf das auch ich einfach die Marke “outdoorkosmos” drauf geben könnte.
Das soll aber nicht bedeutet, dass das Zelt schlecht ist. Hier ein Video:
Ich konnte leider zum ursprünglichen Hersteller keine Informationen finden und somit bleibt dieser unbekannt.
Beim Pathfinder II handelt es sich um ein elektromechanisch betriebenes Hartschalendachzelt, welches für max 2 Personen geeignet ist. Die Länge beträgt 205 cm, die Breite 135 cm und die Höhe 110 cm. Das Gewicht hingegen ist sehr gut: 55 Kg, falls man Adventure Magazin glaubt. 63 – 77 Kg wenn man hingegen auf Aliexpress rein schaut.
Die Matratze ist 7 cm dick und liegt deshalb 2 cm über dem Durchschnitt, wenn man es bei XP-Edition kauft. Wenn man es hingegen bei Aliexpress oder Direct4x4 kaufen sollte ist die Matratze nur 5cm dick. Beides sollte eigentlich einen guten Schlafkomfort garantieren. Das blöde ist nur, dass die Dicke Matratze nichts über ihren Härtegrad aussagt. Bei einer sehr weichen Matratze kann diese auch 10 cm dick sein und man spürt den Boden.
Der Bezug der Matratze kann abgenommen und gewaschen werden, was sich als sehr praktisch herausstellt.
Das Zelt wird vorwiegend in dunklen Grüntönen angeboten. Aber es gibt sie bei Wildland auch in blau und gelb.
Das Pathfinder II hat an allen vier Seiten Fenster mit Moskitonetzen, die man komplett öffnen kann. Das garantiert eine gute Belüftung des Innenraums an heißen Tagen.
Bezüglich eines eingebauten Lichtes im Innenraum gibt es leider keine Information.
Praktisch an diesem elektrischen Dachzelt sind auf jeden Fall die Schuhtaschen außen, die bei so manch viel teureren Zelten nicht vorhanden sind. Und auch innen befindet sich mindestens eine kleine Tasche für Handy und andere kleinere Gegenstände.
Das Material des Zeltes besteht aus einem Rip-Stop Mischgewebe 180g/m2. Das ist nicht schlecht aber doch etwas dünn und verdunkelt dann auch nicht so gut wie zum Beispiel die ca. 420g/m2 eines Autohome Maggiolina.
Beim Zelt ist eine Teleskopleiter dabei die anscheinend bis zu 150 Kg aushalten kann. Ein weiteres lustiges Extra ist eine Powerbank die bei Wildland dazu kommt. Diese wird durch ein Solarpanel auf dem Dach des Dachzelt aufgeladen.
Natürlich, das spezielle an diesem Zelt ist, dass man es elektrisch öffnen kann. Um dies zu tun kann man es entweder über die 12V-Steckdose im Auto betreiben. Laut Direct 4×4 kann sogar das Zelt selbst über das Solapanel/Powerbank-System elektrisch geöffnet werden. Sollte beides nicht funktionieren gibt es noch die klassische Kurbel.
Das elektrische Öffnen erfolgt per Fernbedienung oder per App, die man sich kostenlos downloaden kann.
Das ganze geht auch recht flott. Die Öffnungszeit liegt ungefähr bei 40 Sekunden, wie du im Video weiter oben sehen kannst.
Der Rahmen selbst besteht aus eloxiertem Aluminium. Falls du so wie ich nicht weisst was “eloxiert” bedeutet: Das bedeutet einfach, dass auf dem Aluminium noch eine Schutzschicht drauf ist, damit das Ganze noch beständiger ist und länger schön bleibt.
Ich konnte leider nicht herausfinden, aus welchem Material der Boden besteht, aber er ist 5 cm dick und sollte deshalb recht gut isolieren.
Meine Meinung zu diesem Zelt: Ich finde das Konzept dieses Dachzeltes eigentlich recht gut. Wenn es sich tatsächlich über das Solarpanel öffnen lässt, ohne dass man es in die 12V-Steckdose einstecken muss, dann ist das eine tolle Sache.
Ein etwas schwereres Material für die Außenhülle wäre mir definitiv lieber. Das würde aber natürlich auch den Preis steigen lassen.
Auch die Form finde ich interessant. Es sieht definitiv anders aus als die meisten Dachzelte die man so kennt.
Leider macht dieses Zelt zu diesem Zeitpunkt einen noch etwas minderwertigen Eindruck. Sollte es jedoch noch weiterentwickelt werden, könnte daraus ein sehr schönes hochwertiges – und sogar elektrisches – Dachzelt entstehen.
2. “Outback Electric” von Sheepie
Wird momentan nicht produziert.
So sah es aus 🙂
3. Bundutop von Bundutec
Die Firma Bundutec entstand 2013 auf der Basis der 40-jährigen Erfahrung des Gründers Rory Willett im Bau von Truck Campern. Also der Mann kennt sich höchstwahrscheinlich sehr gut aus im Outdoor, so viel steht fest.
Und diese Erfahrung floss auch in die Entwicklung des Bundutop ein.
Das Bundutop ist ein elektrisches Dachzelt das sich vollautomatisch in circa 30 Sekunden aufstellt. Der Vorteil gegenüber einem aufklappbaren Dachzelt in der Praxis ist der, dass das Zelt mit allem Drum und Dran schnell aufgebaut ist. Wenn ein Dachzelt nämlich auf einem Offroader montiert ist, ist schnell eine Höhe erreicht, die das Erreichen des Zeltes schwer macht.
Beim Bundutop hingegen reicht ein Knopfdruck und das Dachzelt baut sich auf. Der Aufbau des Zeltes ist somit kinderleicht und kann auch von einer einzelnen Person bei jeder Wetterlage durchgeführt werden. Es bleibt auch das Einstopfen und Falten des Zeltstoffes beim Zuklappen aus.
Was dieses Zelt einzigartig macht ist die angebaute Markise. Die Markise ermöglicht es die Fenster des Zeltes offen zu lassen und das bei fast jeder Wetterlage. Dadurch ist steht eine gute Belüftung auch bei sehr heißem Wetter gewährleistet.
Eine Markise oder Vorbau muss bei anderen elektrischen Dachzelten dazu gekauft werden.
Ein weiterer Vorteil dieses elektrischen Dachzeltes ist die einfache Bauweise. Eine einfache Bauweise ermöglicht auch in abgelegenen Gebieten eine eventuell notwendige Reparatur mit einfachen Werkzeugen.
Sollte der Elektromotor einen Schaden nehmen, so kann auch per Hand das Zelt hochgekurbelt werden.
Das Dach des Zeltes kann zudem mit weiteren 20 Kg beladen werden. Ob das ein großes Solarpanel oder sonstige Ladung bleibt dann dir überlassen.
Etwas muss man noch zur Leiter sagen. Die Leiter hat keinen Stauraum unter dem Zelt; muss also im Zelt verstaut werden. Die Halterung der Leiter im aufgebauten Zustand ist leider so gebaut, dass sie bei Bewegungen des Zeltes gerne mal nachts rausrutscht. Auch ist sie nicht höhenverstellbar. Die Sprossen der Leiter sind zudem rund und nicht flach und bieten keinen Halt. Besonders bei nassem Wetter ist Vorsicht geboten, da die Leiter sehr rutschig wird.
Als Alternative zu dieser Leiter kannst du dir eine Teleskopleiter dazu kaufen. Dazu habe ich mal schnell “Teleskopleiter” bei Amazon eingegeben und diese Ergebnisse erhalten. Hier kommst du zu den Teleskopleitern von Amazon.
Hier noch eine Video-Review auf Englisch des elektrischen Dachzeltes und kaufen kannst du das elektrische Dachzelt von Bundutec hier im Onlinestore von dachzelt-shop.de.
4. Ascent von BackTrax
Das elektrische Dachzelt von Ascent geht auch rucki zucki hoch. Nicht so schnell wie das Bundutop aber kaum ein Unterschied. Es stehen 30 Sekunden zu 47 Sekunden.
Dieses elektrische Dachzelt hat im Gegensatz zum Bundutop keine Markise. Das Lüften bei heißem Wetter und Regen funktioniert somit nicht so gut.
Es gibt einmal das Ascent Pro und einmal das Ascent Lite. Nur das Ascent Pro ist elektrisch aufstellbar.
Bezüglich Gewicht und Preis habe ich beim Hersteller nachgefragt. Sobald ich eine Antwort bekomme, werde ich diesen Beitrag aktualisieren.
Optisch finde ich dieses elektrische Dachzelt nicht sehr ansprechend. Es ist meines Erachtens nicht so elegant wie das Bundutop aber durch seine Form ist es windschnittiger.
Leider finden sich zu diesem Zelt nicht viele weitere Informationen.
Hier in diesem Video sieht man wie schnell der Aufbau per Fernsteuerung funktioniert.
5. Inflatable Roof Top Tents von Gentle Tent
Gentle Tent ist ein junges Unternehmen aus Wien das sich auf aufblasbare Zeltsysteme spezialisiert hat. Die Jungs und Mädels von Gentle Tent sind – soweit ich weiß – die Einzigen die aufblasbare Dachzelte anbieten, welche sogar sogar schwimmen können.
Sie bieten nicht nur Dachzelte an sondern auch Bodenzelte. Man könnte sagen, dass die elektrische Komponente dieser Zelte ist die Luftpumpe.
Dementsprechend lange dauert auch der Aufbau bzw. das Aufpumpen dieser Art von Dachzelten. 300 Sekunden hören sich im Vergleich zu den 30 Sekunden des Bundutop vielleicht viel an. Wenn man aber bedenkt, dass 300 Sekunden auch nur 5 Minuten sind, ist das wirklich nicht viel Zeit. Man ist ja schließlich im Urlaub und hat keinen Stress. Diese fünf Minuten kann man dann gleich auch für etwas anderes nutzen, zum Beispiel heißes Wasser aufstellen.
Das coole an diesen Zelten ist, dass sie sehr leicht sind, sehr klein im verpackten Zustand und der aufblasbare Boden des Zeltes bereits selbst die Matratze ist.
Der Rest ist Geschmackssache, deshalb gibt es hier noch die Videos dazu wo du siehst wie die Zelte auf- und abgebaut werden.
