Meine alte Angelausrüstung hat jetzt schon einige Jahre auf dem Buckel (gehörte meinem Vater). Das letzte Mal habe ich mit 14 geangelt. Das ist jetzt rund 22 Jahre her und das Angelfieber hat mich wieder gepackt. Für meinen ersten Angelausflug auf Forellen als Erwachsener, habe ich deshalb alles neu gekauft und in diesem Artikel erfährst du wie teuer angeln sein kann, wenn du ganz neu anfängst.
Angeln kostet € 239,99. Dieser Betrag beinhaltet: Spinnrute, Stationnärrolle und Schnur für € 128,20, 4 Microspoons für € 22, Flourocarbon für € 12,99, Snaps mit Wirbel für € 3,20, Allzweckzange für € 12,50, Kescher für € 36,20 und Tageskarte für den Stausee für € 25.
In den folgenden Absätzen werde ich die Angelausrüstung genauer aufschlüsseln und erklären, warum und weshalb ich welches Angelgerät gekauft habe und wieviel die Einzelteile kosten.
Ich habe in der mittleren Preisklasse eingekauft. Ich wollte ebe nicht das billigste Zeug kaufen, aber es sollte aber auch nicht extrem hochpreisig sein, da ich das Angeln ja gerade erst wieder für mich entdecke.
Angeln in der mittleren Preisklasse: Meine Wahl für € 239,99
In den Jahren habe ich für mich festgestellt, dass Gegenstände für mich nicht nur zweckmässig sein sollen, sondern sie dürfen mir auch richtig gut gefallen.
Das bedeutet, dass ich es mir erlaubt habe, aus meinem sehr sparsamen Verhalten etwas herauszuwachsen.
Mittlerweile gebe ich gerne etwas mehr Geld aus, wenn ich dafür ein wirklich schönes Gerät bekomme. Trotzdem lass ich den Preis nicht aus den Augen, denn ich mag das Gefühl nicht, für etwas zu viel bezahlt zu haben.
Genau so verhält es sich mit meiner aktuellen Angelausrüstung: Ich habe Freude am Anblick der Geräte, an der Handhabung und der Preis stimmt auch.
Und nun die Aufschlüsselung der Kosten für meinen ersten Angeltrip seit meiner Jugend.
€ 78 für Spinnrute: Stucki Thun Spin Allround, 240 cm, 5-20g
Kurz noch vorweg: Spinnrute, Rolle und geflochtene Schnur hab ich in meinem Angelshop des Vertrauens gekauft und einen super Rabatt bekommen. Einzeln hätte es mich insgesamt € 156 gekostet, anstatt € 128,20.
Die Spin Allround von Stucki Thun, einem Schweizer Hersteller, ist die ideale Angelrute für’s Spinnfischen auf Barsche und Forellen (kleine bis mittlere Raubfische).
Warum auf Barsche und Forellen?
Das erkennst du am sogenannten Wurfgewicht. Das Wurfgewicht beträgt bei dieser Steckrute aus Carbon 5-20g. Das bedeutet du kannst Köder auswerfen, die zwischen 5 und 20g schwer sind. Ideal für diese Fischarten.
Die Rute hat eine Länge von 240 cm. Am Anfang fragt man sich ja immer, was denn die richtige Länge der Angelrute sei (ausführlicher Bericht verlinkt).
Kurz gesagt, die Länge der Rute sollte erstens dem Ort an dem du angelst angepasst sein und zweitens deiner persönlichen Vorliebe folgen.
Am Bach oder im Boot ist eine kürzere Rute von Vorteil. Aber auch da scheiden sich die Meinungen. Manche bevorzugen auch in diesen Fällen eine längere Rute.
Welche Länge für dich also die richtige ist, findest nur durch deine eigene Erfahrung heraus.
Das Material der Angelrute ist Carbon, was sie leichter und optisch sehr ansprechend macht. Carbon ist auf Zug und Druck eines der widerstandsfähigsten Materiale.
Alles du siehst, dass du zwischen € 60 und € 80 bereits eine hochwertige, schöne Angelrute kaufen kannst.
€ 59 für Stationärrolle: Okuma Ceymar CTX-30
Die Ceymar CTX-30 von Okuma passt farblich perfekt zu der Stucki Thun Rute. Abgesehen davon gehört sie zu den leichten Stationnärrollen mit Frontbremse.
Es gibt nämlich noch Rollen mit Heckbremse, aber wer sich ein wenig auskennt oder nachfragt was besser ist, findet schnell heraus, dass eine Heckbremse nie so gut funktioniert wie die Frontbremse.
Wer länger an einer Rolle Freude haben möchte, kommt um die Frontbremse nicht herum.
Okuma ist ein japanische Marke und stellt schon viele Jahre Stationärrollen her. Wie viele Hersteller bieten sie Rollen im Billig-, im Mittel und im Hochpreissegment an. Die Okume CXT-Serie gehört in den mittleren Bereich.
Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden. Es zahlt sich auf aber aus im Internet nach Schnäppchen zu suchen.
Die Preise für die Okuma variieren stark von Onlineshop zu Onlineshop.
€ 19 für 200m 0,08mm 8-fach geflochtene Schnur
Kurz etwas zur geflochtenen Schnur: Es gibt ja bekanntlich zwei Arten von Schnüren, die Monofile und die geflochtene. Wobei die geflochtene sich nicht dehnt. Sie hat auch auf Zug immer dieselbe Länge.
Da es beim Spinnfischen darauf ankommt, direkt in Verbindung mit dem Köder zu sein und jeden Biss gleich zu spüren um anschlagen zu können, benutzt für Spinnfischen heutzutage praktisch jeder Raubfischangler diese Art von Schnur.
Die Schnur ist wohl das einzige wofür ich in diesem Fall zu viel gezahlt hätte. Mit Betonung auf “hätte”, denn ich hab auf die Rute, Rolle und Schnur einen guten Rabatt bekommen.
Geflochtene Schnüre bekommst du auf jeden Fall online noch günstiger.
€ 22 für 4 Microspoons von Stucki
Für die Spoons, auch Blinker genannt, habe ich pro Stück € 5,50 ausgegeben. Ich habe mir jeweils zwei Stück von zwei Farben gekauft, damit man im Fall von Verlust, immer einen noch Reserve hat.
Diese Spoons haben ein Gewicht von 5 g, was die untere Grenze des Wurfgewichts meiner Rute ist.
In diversen Onlineshops findest du rund um diesen Preis verschiedenste Varianten von Spoons wobei die Preise bei € 1,58 pro Stück beginnen. Je schwerer und hochwertiger das Material, desto höher der Preis.
€ 12,99 für das Fluoro Carbon Vorfach
Beim Spinnfischen ist es von Vorteil ein Vorfach mit einer Länge zwischen 50-80 cm an die geflochtene Schnur zu binden.
Das hat den Vorteil, dass ersten die Fische das letzte Stück Schnur nicht sehen können und das Fluoro Carbon ist auch widerstandsfähiger wenn es über Felsen und steinigen Untergrund gezogen wird. Da scheuert sich eine geflochtene schneller durch.
Dadurch besteht die Gefahr, dass die Schnur im Drill abreisst und der Fisch samt Köder verloren geht.
Der angegebene Preis von € 12,99 für ein Fuoro Carbon mit 0.23 mm Durchmesser, 50 m Länge und einer Tragkraft von 4 kg, liegt vollkommen im durchschnittlichen Bereich.
€ 3,20 für die Snaps mit Wirbel
Auch hier sind wir preislich vollkommen in der Norm und auch für jeden leistbar. Meine Wirbel haben eine Tragkraft von 9 kg und 10 Stück waren in der Packung.
Der Snap, oder Karabiner, mit Wirbel ist wichtig um Drehungen des Köders zu vermeiden und folglich auch keinen Drall in die Schnur zu haben.
So entstehen auch keine Verwicklungen.
€ 12,50 für die Angler-Allzweckzange
Eine Zange brauchst du unbedingt und zwar zum Hakenlösen. Das ist der Hauptzweck. Wenn sie dann auch noch andere Dinge kann, wie zum Beispiel Blei zusammen drücken und Schnur schneiden, ist es optimal.
Die Zange ist ein unverzichtbarer Teil der Angelausrüstung.
€ 34,80 für den Kescher
Auch der Kescher ist ein unverzichtbares Gerät, das jeder Angler griffbereit haben sollte, wenn er am Ufer steht und angelt. Nur so kannst du den Fisch richtig landen und falls untermassig, hoffentlich ohne Schaden wieder zurück setzen.
Hier empfehle ich für die Spinnfischerei wo der Fisch dann einen Spinner oder Spoon im Maul hat, einen gummierten Kescher zu nehmen mit einem feinmaschigen Netz, damit der Fisch sich nichts einklemmen kann.
Weiters ist ein gummierter Kescher viel leichter zu reinigen und stinkt nicht nach Fisch.
€ 0,00 für den Fischtöter
Als Fischtöter eignen sich viele Gegenstände. Ich verwende Momentan eine Art Schraubenschlüssel. Es gibt aber auch spezielle Fischtöter, welche dann besser transportierbar sind.
Für mich reicht momentan der Schraubenschlüssel und da du mit ein bisschen Fantasie sicher auch etwas geeignetes bei dir zu Hause findest.
Ein Fischtöter kostet so circa € 10-20.
€ 0,00 für ein Anglermesser
Ein scharfes Messer hast du vermutlich auch schon zu Hause.
Das Messer brauchst du fürs weidgerechte Töten des Fisches. Willst du richtig machen, betäubst du zuerst den Fisch mit 1-2 gezielt harten Schlägen auf den Kopf und schneidest ihm dann den Kiemenbogen durch. So erwischt du die Arterie und der Fisch blutet sofort aus.
Alternativ kannst die ihn auch gleich ausnehmen und auch dafür brauchst du ein scharfes Messer.
€ 25 für eine Angelkarte am Gewässer
Im Angelgeschäft wurde mir für meinen Neustart in die Fischereikunst ein Stausee empfohlen, wo die Chancen hoch stehen auch als Anfänger eine Forelle zu fangen. Die Tageskarte für diesen in der Schweiz gelegenen Stauseee kostet Fr. 30. Also circa € 25, oder etwas mehr je nach Umwechselkurs.
Wenn du keinen Stausee in der Nähe hast, findest sicher ein anderes Gewässer wie einen Baggersee, Forellenteich oder einen Bach an dem du angeln kannst. Aber immer vorher informieren ob du Angeln kannst und vor allem welche Regeln gelten. Ansonsten kann es teuer werden.
Die Preise für Tageskarten variieren: Im Schnitt liegen sie bei € 25. Mit Angelschein und Jahreskarte wirds dann natürlich wieder billiger.
Ich hoffe du hast einen kleinen Eindruck in die Kosten die beim Angeln auf dich zukommen bekommen.
In diesem Sinne, Petri Heil.
