Unsere Erfahrung mit dem Autocamp Freelife Sport Dachzelt


Ich habe mir letztes Wochenende ein Autocamp Freelife Sport ausgeliehen, weil ich es schon immer mal probieren wollte. Meine Freundin und ich sind damit in den Wald und wie es war erfährst du in diesem Beitrag.

Das Autocamp Freelife Sport ist ein Hartschalendachzelt mit semi-automatischem Öffnungsmechanismus mittels Gasdruckfedern. Die Maße des Freelife Sport betragen 140 x 215 x 35 cm (geschlossen) und 140 x 215 x 140 cm (offen). Die Dauer des Öffnens und Schließens des Freelife Sport liegt jeweils bei unter 1 Minute. Das Gewicht beträgt 50 kg.

In diesem Beitrag werde ich dir das Autocamp Freelife Sport Dachzelt und den Ort im Wald wo wir übernachtet haben kurz beschreiben.

Die Geschichte des Autocamp Freelife Sport

Die Firma Autocamp (Link zu Webseite) mit Sitz in Gauting bei München gibt es seit 1955 und ist für ihren Anspruch an Qualität und Zuverlässigkeit bekannt.

Eine weitere Besonderheit der Dachzeltmarke Autocamp ist, dass sowohl die Dachzelte selbst als auch ihre Einzelteile ausschließlich in Deutschland angefertigt werden.

Das Freelife Sport Dachzelt wurde in den 70er- und 80er-Jahren als Tropical, danach als Freelife und ab 2005 als Freelife Sport verkauft.

Ab 2005 verwendet Autocamp für die Zeltwände Airtex, was zu einer Verbesserung des Raumklimas und des Gewichts geführt hat.

Der Zeltstoff kann ab diesem Zeitpunkt auch herausgenommen werden. Somit ist die Dachbox des Freelife Sport Dachzeltes zum Beispiel auch als Skibox verwendbar.

Auch der Himmel des Dachzeltes ist im neuen Freelife Sport abnehmbar.

Er bestand früher aus Schaffell und besteht heute aus reiner Baumwolle mit Fungizidschutz.

Der dritte Eingang ist heute serienmäßig und war früher gegen Aufpreis erhältlich.

Die Konstruktion des Freelife Sport Dachzeltes

Das Autocamp Freelife Sport ist ein Hartschalendachzelt.

Hartschalendachzelte unterscheiden sich von Faltdachzelten dadurch, dass die Schutzhülle im geschlossenen Zustand aus einem harten Material besteht.

Dieses Material besteht in den meisten Fällen aus GFK- oder ABS-Kunstoff und manchmal aus Aluminium oder Karbon.

Mehr zum Unterschied zwischen Hartschalendachzelten und Faltdachzelten findest du in diesem Beitrag.

Die Firma Autocamp hat sich bei ihren Dachzelten und somit auch beim Freelife Sport Dachzelt für ABS-Kunststoff entschieden.

ABS-Kunststoff zeichnet sich generell wie folgt aus:

  • geringes Gewicht
  • bruchstabil
  • hohe Schlagfestigkeit
  • hohe Oberflächenhärte
  • kratzfest
  • resistent gegen wässrige Chemikalien
  • unbeständig gegen Lösungsmittel
  • mittels Methyl-Ethyl-Keton (MEK) klebbar
  • beliebige Farben herstellbar
  • gute Isolationseigenschaften (benötigt keine zusätzliche Thermo- oder Regenhaube)

Der Boden des Freelife Sport besteht aus der unteren ABS-Hartschale, wobei in die Hartschale selbst ein Lattenrost aus Bootssperrholz eingebaut ist.

Laut Hersteller ist der Vorteil dieses Bodens, dass er eventuelles Schwitzwasser aufnehmen und speichern kann.

Dadurch bleibt die Matratze trocken un der Boden selbst muss somit bei Dauergebrauch lediglich alle 2-3 Tage für 15 min ausgelüftet werden.

Der Zeltstoff besteht heute aus Airtex und bestand vor 2005 aus Art dünnen LKW-Plane.

Airtex ist ein im Bereich Camping und Sonnenschutz ein viel eingesetztes und bewährtes Gewebe.

Airtex zeichnet sich wie folgt aus:

  • niedriges Gewicht
  • hohe Reißverstigkeit
  • hohe Atumungsaktivität, da keine Innenbeschichtung aufgebracht ist und somit Kondenswasser abdampfen kann
  • wasser- und winddicht
  • reine Kunstfaser mit textilem Aussehen

Webseite des Hersteller: autocamp.de

Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Autocamp Freelife Sport

bis 2004ab 2005
BezeichnungTropical/FreelifeFreelife Sport
Gewichtwar damals schwerer als 50 kg50 kg
Breite125/140 cm140 cm
Länge200/215 cm215 cm
max Innenhöhe140 cm140 cm
ZeltwändePVC-HülleAirtex Classic
ZelthimmelSchaffellBaumwolle mit Fungizidschutz
Zeltstoff herausnehmbarneinja
Öffnungen23
Belüftung bei geschlossenen Öffnungenoben an der langen Seite mit Moskitoschutz, durch die Oberschale verdeckt, damit kein Wasser eindringen kannjeweils über dem Eingang mit Moskitoschutz, durch die Oberschale verdeckt, damit kein Wasser eindringen kann
Abstandsgewirk unter Matratzeneininklusive
Moskitonetzekomplett abnehmbar mit Klettverschlussaufrollbar mit Reißverschluss
Farben SchaleWeißWeiß, Schwarz
Farben StoffBeigeBeige, Blau, Rot, Anthrazit
Produktioneingestelltwird produziert
Tabelle Vergleich zwischen Modellen Tropical und Freelife Sport.

Unsere Erfahrung mit dem Freelife Sport (altes Modell)

Unsere Erfahrung mit dem Freelife Sport Dachzelt (oder eigentlich dem Tropical) war durchwegs positiv.

Die Montage auf meinen Thule Rapid System 754 Dachträgern war einfach.

Das Freelife Sport hat drei C-Schienen auf seiner Unterseite angebracht, welche für die Montage auf den Dachträgern dienen.

Wir haben für die Montage auf meinem Hyundai i30, aber nur die beiden äußeren Schienen verwendet, was für eine sichere Montage völlig ausreicht.

Zur Fixierung des Freelife Sport auf den Thule Dachträgern hat sich der Eigentümer des Dachzeltes T Track Gewindemuttern verwendet, damit sie in der C-Schiene beim Anschrauben nicht verrutschen kann.

Das Freelife Sport Dachzelt haben wir dann an vier Stellen des Dachträgers mit jeweils zwei Schrauben und einem vierkant Edelstahlrohr befestigt.

Wenn man genau schaut, kann man es auf den den folgenden Bildern erkennen.

Montage des Freelife Sport auf Thule Rapid System 754 Dachträger
Montage des Freelife Sport auf Thule Rapid System 754 Dachträger

Was man auf den Bildern noch erkennen kann, ist dass dieses alte Freelife (Tropical) Dachzelt schon das eine oder andere mitgemacht hat.

Es wurde an mehreren Stellen ausgebessert und über die weiße Dachzeltschale wurde mit schwarzer Farbe darübergepinselt.

Die schwarze Dachschale ist bei Autocamp nämlich erst seit 2013 im Angebot.

Obwohl wir vermuten, dass das getestete Freelife aus den 90er-Jahren stammt und somit zwischen 20 und 30 Jahre alt ist, ist es laut Erfahrung des Eigentümers auch nach zwei Tagen Dauerregen noch dicht geblieben.

Wir hatten es nämlich nur für zwei Nächte, wovon wir effektiv nur eine Nacht im Wald darin geschlafen haben. Diese Nacht regnete es nicht und somit konnten wir die Aussage nicht überprüfen.

Ich hätte es dem Dachzelt auf jeden Fall zugetraut, denn die Zelthaut scheint aus einem LKW-Planen-ähnlichen Material zu sein, nur dünner.

PVC Zelthaut des alten Freelife Dachzeltes ist plastifiziert und 100% wasserdicht. Aber auch das neue Modell mit Airtex-Gewebe ist natürlich 100% wasserdicht.

Im Innenraum hatte das getestete Freelife Dachzelt eine Art Innenzelt aus Baumwolle und oben an der langen Seite gab es einen Lüftungsschlitz, welchen man per Klettverschluss öffnen und schließen konnte.

Der Belüftungsschlitz hatte ein Moskitonetz, damit auch keine Insekten oder sonstige Tiere von oben ins Zelt kommen können.

Das Zelt ist ja 215 cm lang, aber trotz meiner Größe von 178 cm bin ich mit den Zehen unten angestoßen, wobei mein Kopf das lose Innenzelt berührt hat.

Ohne Innenzelt wäre es deshalb angenehmer gewesen.

Dieses Problem hat das neue Freelife Sport nicht, da es durch das Airtex-Gewebe kein Innezelt mehr benötigt.

Die Handhabung des Freelife Sport war ebenfalls super einfach.

Öffnen und Schließen sind ein Kinderspiel und auch für Ungeübte dauert das Prozedere höchstens eine Minute.

Also das ist schon ein riesiger Vorteil den solche Hartschalendachzelte haben, speziell die Muschel-Dachzelte wie das Freelife Sport.

Somit ist man extrem flexibel und schnell was den Standortwechsel angeht.

A propos Standort.

Ich wollte dir auch noch unseren Stellplatz zeigen, welchen wir über die App Park4Night gefunden haben.

Der Stellplatz heißt Saxerlücke (auf meinem Google Maps steht Saxerlucke).

Es ist ein kleiner Parkplatz im Wald und dient als einer von vielen Ausgangspunkten für eine Wanderung zum und über den Passübergang Saxerlücke im Alpstein, in der Schweiz zwischen den Kantonen St. Gallen und Appenzell Innerrhoden.

Die Wanderung werden wir ein andermal machen.

Am nächsten Morgen Parkplatz Saxerlucke mit Freelife Sport Dachzelt

Am Parkplatz Saxerlucke haben wir uns mit dem Freelife Sport Dachzelt neben die Schutzhütte gestellt.

Grillstelle und fließendes Wasser am Parkplatz Saxerlücke

Die Hütte ist offen und für jeden zugänglich.

Vor der Hütte gibt es eine Holzbank, eine Grillstelle und es wird jede Menge Feuerholz zur Verfügung gestellt.

Das Kleinholz zum Anzünden des Feuers darf man sich aber selber machen 😉

Parkplatz Saxerlucke: Kleinholz machen

Die Feuerstelle befindet sich direkt vor der Hütte und dort haben wir auch gekocht und gemütlich den Abend ausklingen lassen.

Feuerstelle Parkplatz Saxerlücke

Wasser kochen für Ravioli

Es hat gut getan im Freien am Feuer zu sitzen, ein Glas Wein zu trinken und zu beobachten wie mit zunehmender Dunkelheit um uns herum, gleichzeitig das Leuchten der Sterne immer stärker wurde.

Was ich noch vergessen habe zu erwähnen:

Der Brunnen ist sehr praktisch, weil ich dort gleich das verwendete Geschirr abspülen konnte.

Leider hatten wir kein biologisch abbaubare Spülmittel dabei und dementsprechend war auch das Ergebnis meiner Bemühungen.

Die Nacht durch habe ich aber kaum geschlafen.

Obwohl das Dachzelt bequem war und die Umgebung sehr ruhig, brauche ich immer noch eine zweite Nacht, um mich an das Draußenschlafen zu gewöhnen.

Um so gemütlicher war das frühe Frühstück.

Kaffee kochen auf dem improvisierten Gestell für den Esbit Spirituskocher
Spiegeleier mit Speck. Auch dafür funktioniert der Spirituskocher von Esbit Spirituskocher (Link zu Amazon) sehr gut.

Erst beim Frühstück haben wir bemerkt wie begehrt dieser Parkplatz für Wanderer und besonders Kletterer ist.

Bis um 7:30 Uhr war der Parkplatz voll und wir aber auch schon wieder weg.

Fazit

Die Erfahrung mit dem alten Modell des Autocamp Freelife Sport war sehr gut.

Ich bin leider erst nach dem Ausleihen darauf gekommen, dass es sich um ein altes Modell handelte und nicht das neue.

Eigentlich hatte ich schon gleich bemerkt, dass dieses Freelife Sport alt ist. Was ich aber nicht wusste ist, dass es von diesem Dachzelt mehrere Versionen je nach Alter desselben gibt.

Das habe ich ein bisschen schade gefunden.

Deshalb möchte ich mir definitiv auch noch das neue Freelife Sport Dachzelt irgendwo ausleihen, um die beiden vergleichen zu können.

Dabei ginge es aber eh nur um Kleinigkeiten.

Den Charakter des Autocamp Freelife Sport konnte ich auf jeden Fall auch im alten Modell erkennen.

Es ist ein zuverlässiges und flexibles Hartschalendachzelt, das sich perfekt für zwei Menschen für spontane Trips eignet.

Schade, dass es die kleinere Version mit 125 cm Breite nicht mehr gibt, denn die Größe wäre für meine Freundin und mich perfekt.

Auch meinem kleinen Kombi würde ein etwas schmaleres Dachzelt besser stehen.

Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Beitrag ein paar Grundeindrücke vom Autocamp Freelife Sport Dachzelt mitgeben.

Bis zum nächsten Mal.

Ciao ciao, A

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