Leitungswasser haltbar machen: die Survival Experten Methode


Leitungswasser haltbar machen Flasche Glas

Ich habe den Survival Experten Gion Saluz von Swiss Survival Training gefragt, wie er sein Leitungswasser haltbar macht. Die Einfachheit der Methode hat mich erstaunt und deshalb möchte ich sie in diesem Beitrag mit dir teilen.

Leitungswasser kann durch die Zugabe von Silberionen der Firma Katadyn bis zu 6 Monate haltbar gemacht werden: Fülle das Leitungswasser in einen sauberen und dunklen 10 l Kanister, füge 1 Tablette Micropur Classic hinzu und schüttle den Kanister kräftig. Die Lagerung erfolgt optimalerweise bei 4 Grad.

Die soeben besprochene Methode ist sehr einfach und kann von jedem umgehend umgesetzt werden. Aber auch bei der Umsetzung der einfachsten Methode können Fehler passieren, welche das Leitungswasser früher als gedacht verderben lassen. Damit du im Extremfall auch nutzbares Wasser zur Verfügung hast, werden wir im folgenden Absatz uns die einzelnen Schritte und Komponenten der von Gion Saluz verwendeten Methode genauer ansehen.

Leitungswasser haltbar machen mit Micropur Classic

Letzten Sonntag hab ich Gion Saluz von Swiss Survival Training angerufen, um ihn zu fragen, wie er sein Wasser für Krisenzeiten aufbereitet, konserviert und lagert.

“Alex, das ist eigentlich ganz einfach.

Ich nehme dunkle Wasserkanister und achte darauf, dass sie gut gereinigt sind, bevor ich sie mit Leitungswasser auffülle.

Das Wasser kommt direkt vom Hahn in die Kanister und wird nicht weiters aufbereitet. Hier in der Schweiz haben wir eben gutes Wasser.

Dann gebe ich pro Liter Wasser eine Tablette Micropur Classic hinzu, schüttle das ganze kräftig, damit sich die Tablette auflösen kann. Danach kommt das Wasser an einen dunklen und kühlen Ort.

Die optimale Temperatur zum Lagern des Wassers beträgt 4 Grad.

Ganz wichtig ist auch, die Kanister noch mit dem Abfülldatum zu beschriften, damit du weisst, wie lange das Wasser schon im Kanister ist.

Sollte ich das Wasser nicht innerhalb der 6 Monate verwenden, wird der Kanister frisch befüllt und behandelt.

Das “abgelaufene” und eigentliche noch gute Wasser, verwende ich, um meine Pflanzen zu giessen.

Zu meinen Spitzenzeiten lagere ich so rund 400 Liter Wasser “.

Ich war erstaunt, wie einfach es ist, Leitungswasser mit Micropur Classic haltbar zu machen und für 6 Monate zu lagern. Er hat mir während unseres Telefongesprächs noch weitere Fragen beantwortet, die ich zum Thema hatte.

Ich hatte mich noch gefragt, ob es unbedingt dunkle Kanister sein müssen oder ob auch andere Behälter funktionieren würden.

Wie erkenne ich, ob das Wasser nach der Lagerung noch gut ist, oder ob es eventuell noch aufbereitet werden muss?

Wie sollte diese Aufbereitung dann aussehen?

Optimale Eigenschaften des Behälters fürs Haltbarmachen von Trinkwasser

Die Behälter für die Trinkwasserlagerung müssen definitiv keine Kanister sein. Aber sie sollten aus praktischen Gründen folgende Eigenschaften aufweisen:

  • lichtundurchlässig
  • luftdicht
  • lebensmittelecht, also BPA-frei

Die Licht- und Luftundurchlässigkeit soll

erstens verhindern, dass Mikroorganismen während der Lagerung in den Behälter gelangen können,

und zweitens, dass die Vermehrung von eventuell vorhandenen Mikroorganismen nicht durch Licht aktiviert wird.

Die Behälter sollen lebensmittelecht und BPA-frei sein, damit das Material, aus dem der Behälter besteht, keine gesundheitsschädlichen Stoffe in das Wasser abgibt und es dadurch verdirbt.

Empfohlene Behälter für das Haltbarmachen von Trinkwasser

Für das Haltbarmachen und Lagern von Trinkwasser eignen sehr gut Wasserkanister und/oder Wasserbeutel.

Hier ein Beispiel eines idealen Wasserkanisters:

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Hier ein Beispiel der praktischen Wasserbeutel:

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Trinkbarkeit nach Lagerung prüfen: 3 Faktoren

So, der Moment ist da.

Die Krise ist ausgebrochen und du musst effektiv auf deine Wasserreserven zurückgreifen.

Du gehst zu deinem Wasserlager und kontrollierst das Ablaufdatum und entscheidest dich einen der Beutel zu benutzen.

Jedoch bevor du ihn tatsächlich als Trinkwasser benutzt, solltest du kontrollieren, ob das Wasser nicht:

  • einen Geruch entwickelt hat
  • irgendwie schmierig geworden ist
  • verfärbt ist.

Ist das Wasser noch klar, geruchlos und nicht schmierig, ist es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit genauso gut, wie zum Zeitpunkt des Abfüllens.

Diese Kontrolle solltest du unbedingt durchführen, denn das Letzte, was du in einer Krisensituation brauchst, ist ein kranker Körper.

Was tun, wenn das Wasser in den Behältern schlecht geworden ist?

1) Abkochen

Wenn du dir jedoch nicht sicher bist, ob das Wasser noch frisch und trinkbar ist, dann solltest du es für mindestens 10 Minuten kochen lassen.

Danach kannst du es bedenkenlos trinken.

Sollte Abkochen nicht möglich sein, kannst du es auch mit Micropur Forte behandeln.

Falls du noch keinen Gaskocher zu Hause hast, solltest du dir auf jeden Fall einen zulegen. Wenn der Strom ausfällt, kommt nicht nur kein Leitungswasser mehr aus dem Wasserhahn, sondern du kannst auf deinem Elektroherd auch nicht mehr kochen.

Rechne damit, dass du für mindestens 1 Woche zum oben genannten Gaskocher passende Gaskartuschen zum Kochen zu Hause hast.

1 Kartusche hat laut Hersteller eine Brenndauer von rund 3 Stunden. Somit bist du mit 8 Kartuschen für 1 Woche auf der sicheren Seite.

2) Micropur Forte (nicht Classic!)

Von den Micropur Forte MF 1T – 100 brauchst du laut Hersteller 1 Tablette für 1 Liter Wasser.

Lese jedoch immer genau die Anweisung auf der jeweiligen Packung, die du gekauft hast.

Micropur Forte Tabletten sind für 5 Jahre haltbar. Danach solltest du sie austauschen und neue kaufen.

3) Wasserfilter

Die dritte Möglichkeit ist es, das Wasser mit einem geeigneten Wasserfilter aufzubereiten. Ein Wasserfilter für eine Notsituation sollte auf jeden Fall eine kleine Gruppe von 2 bis 6 Personen mit Trinkwasser versorgen können.

Zudem sollte er leicht und handlich sein, damit der Transport zu einer eventuell weiter entfernten Wasserquelle einfach bleibt.

Der Wasserfilter sollte ein mehrstufiges Filtersystem haben, das sowohl Gerüche, Chemikalien, als auch Partikel und Schwebstoffe, sowie Bakterien und Einzeller (Protozoen) herausfiltern kann.

Die Firma Katadyn, welche auch Micropur Classic und Forte entwickelt hat, hat auch folgenden Filter entwickelt, welcher alle drei der oben beschriebenen Kriterien erfüllt.

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Wie viel Wasser braucht man bei einem Stromausfall?

Plötzlich befindest du dich in einer Situation, in der es kein fliessendes Wasser mehr gibt. Das könnte zum Beispiel aufgrund eines Blackouts geschehen.

Bei einem Stromausfall braucht man 5 Liter Wasser pro Tag pro Person: Davon sind zwei Liter Trinkwasser, ein Liter Wasser für die Körperhygiene und ein Liter Wasser für das Kochen von Lebensmitteln. Ein weiterer Liter Wasser wird als Reserve für Unvorhergesehenes gerechnet.

Gerade in einer Notsituation, solltest du darauf achten, dass du dich weiterhin gut mit Trinkwasser versorgst.

Somit solltest du mit 2 Litern Trinkwasser pro Tag rechen.

Entgegen dem, was allgemein geglaubt wird, ist auch die Hygiene weiterhin sehr wichtig, besonders dann, wenn sich die Notsituation länger anhält.

Schlechte Hygiene kann ebenfalls zu Krankheiten und Entzündungen führen.

Somit solltest du mit einem zusätzlichen Liter Wasser pro Tag für Hygiene rechnen.

Rechne nun noch einen weiteren Liter Wasser pro Tag für das Zubereiten von Nahrungsmitteln wie Nudeln, Reis und Bohnen dazu, und du kommst auf rund 4 Liter Wasser pro Tag pro Person.

Ein weiterer Liter Wasser sollte als Reserve dienen. Du weisst nicht, ob dein Nachbar den Wasservorrat genauso gut geplant hat, wie du. So könntest du ihm aushelfen.

Vielleicht ist auch einer der Wasserbeutel kaputtgegangen und es würde dir somit Wasser fehlen. Oder während des Stromausfalls ist gerade Besuch bei dir, welcher aufgrund des Stromausfalls nicht mehr nach Hause fahren kann.

In diesen Fällen wirst du froh sein, wenn du etwas mehr Wasser haltbar gemacht hast, als du für dich brauchst.

Leitungswasser haltbar machen für 4 Personen für 1 Woche

Hey, aber wie lange hält so ein Stromausfall an? Ist hier mein nächster Gedanke… denn das bestimmt ja auch, wie viel Wasservorrat anzulegen ist.

Die deutsche Bundesregierung spricht davon, dass ein Stromausfall im Normalfall innerhalb wenigen Stunden behoben ist. In Extremfällen kann ein Stromausfall jedoch mehrere Tage dauern. Dann ist die private Vorsorge wichtig.

Das Schweizer Bundesamt für Bevölkerungsschutz stuft in diesem Gefährdungsdossier ein extremes Szenario bei 5-7 Tagen Stromausfall ein.

Der Wiederaufbau des Stromnetzes würde dann 3-4 Wochen dauern.

Aufgrund dieser offiziellen Einschätzungen ist es sicherlich gut, Trinkwasser für mindestens eine Woche zu Hause zu haben.

Rechenbeispiel: Trinkwasservorrat für 7 Tage (1 Woche)

PersonenLiterPackung
Mircopur Classic
(4×25 Tabletten)
Kosten
(circa)
Anzahl verwendete
Tabletten
10L KanisterKosten
(circa)
15L Wasser
beutel
Kosten
(circa)
1351€ 25354€ 1003€ 34
2701€ 25707€ 1755€ 34
31052€ 5010511€ 2757€ 34
41402€ 5014014€ 3509€ 68
51752€ 5017518€ 45012€ 68
Rechenbeispiel mit MICROPUR Classic MC 1T (4×25) Tabletten

In diesem Rechenbeispiel siehst du, wie viel du Leitungswasser für die angegebene Anzahl der Personen für jeweils eine Woche haltbar machen musst, wenn du davon ausgehst, dass pro Person 5 Liter Wasser pro Tag verbraucht werden (siehe Annahmen weiter oben).

Du siehst auch, welche Kosten auf dich zukommen.

Es ist auf den ersten Blick zu erkennen, dass die Wasserbeutel deutlich kostengünstiger sind, als die Alternative mit den Kanistern.

Für circa € 70 (je nach aktuellem Preis auf Amazon) bekommst du 2 Sets Wasserbeutel. Ein Set Wasserbeutel beinhaltet 12 Wasserbeutel zu je 15 L Fassungsvermögen. Somit kannst du mit 2 Sets Wasserbeutel theoretisch sogar 360 Liter Wasservorrat (10 Personen) anlegen.

2 Packungen zu je 100 Tabletten Micropur Classic (circa € 50)

Somit würde dich ein Wasservorrat für 1 Woche für 5 Personen circa € 120 kosten.

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