3 Tage Camping Maralunga in Ligurien (Erfahrungsbericht)


In diesem Beitrag möchte ich dir von unseren Erfahrungen mit einem kleinen aber feinen Naturcampingplatz bei Lerici, La Spezia, in Ligurien berichten. Was uns gefallen hat und was uns weniger gefallen hat.

Der naturnahe Campingplatz Campeggio Maralunga befindet sich direkt an der ligurischen Küste am Golf von La Spezia. Von fast jedem Platz aus hat man einen wunderschönen Blick auf die darunter liegende Bucht und das Meer. Die Plätze für Wohnwägen, Autos und Zelte befinden sich auf Terrassen, wobei ein alter Olivenhain großzügigen Schatten spendet.

Der erste Teil des Beitrags ist eine Beschreibung unserer Reise, was gut gelaufen ist, die Dinge die wir zu Hause vergessen hatten und was wir so in der Gegend von Lerici gemacht haben.

Wenn dich das nicht interessiert und du einfach nur wissen willst, wie uns der naturnahe Campingplatz Maralunga gefallen hat, dann scroll einfach bis zu dem Teil runter ;-).

Was war unser Plan für’s Wochenende?

Tag 1 von 3 – Le Terrazze

Wir haben momentan kein Dachzelt, aber wir wollten trotzdem spontan übers Wochenende wieder mal ans Meer und die Sonne genießen und das am besten in einem Campingplatz inmitten von Natur.

Auch wenn es nur für zwei Tage ist.

Start am Freitagmorgen und Rückkehr am Sonntagabend (erstes Juliwochenende).

Der Plan war einen kleinen aber schönen naturnahen Campingplatz mit direktem Zugang zum Meer zu finden, welcher auch nicht zu teuer sein sollte.

Ein weiteres Kriterium war eine Parkmöglichkeit direkt neben dem Zelt zu haben, da wir in unserem kleinen Zweimannzelt, das bis jetzt eigentlich nur Musikfestivals gesehen hat, keinen Platz für Gepäck haben und somit immer mal wieder Zugang zum Auto brauchen.

Am Campingplatz Maralunga angekommen (15:53 Uhr), wurden wir gleich nett empfangen und ein junger Mann hat uns unseren Zeltplatz für die nächsten zwei Nächte gezeigt: Eine kleine Fläche in der ersten Reihe der Terrassen unter Olivenbäumen und direktem Blick auf das Meer.

Traumhaft.

Keine Musik, kein Unterhaltungsprogramm und sonstiger Lärm. Einfach nur das Rauschen des Meeres.

Entspannung pur.

Da haben wir zum ihm gesagt: “Nehmen wir!”

Anschließend sind wir dann den recht steilen Weg mit dem Auto hinuntergefahren und haben unser Lager aufgeschlagen.

Aber das Entspannen musste doch noch etwas warten.

Blick auf’s Meer vom Zelt aus.
Auto ist auch gleich in der Nähe.

Ungefähr zwei, drei Stunden nach Start ist uns aufgefallen bzw. eingefallen, dass wir sowohl Schlafsäcke als auch Hand- und Badetücher zu Hause vergessen hatten.

Somit mussten wir im circa 12 km vom Camping Maralunga entferntem Einkaufszentrum Le Terrazze noch Handtücher und eine Decke finden.

Der Ausflug zum Einkaufszentrum hat wegen viel Verkehr und den Massen an Menschen im Einkaufszentrum selbst Zeit und Nerven gekostet.

Um 19:37 Uhr waren wir aber wieder im Campeggio Maralunga zurück und der Sprung ins Meer war nun mehr als verdient.

Es war schon etwas dunkel und das Wasser tief. Hat eine kleine Überwindung gekostet, um reinzuspringen. Das erste Mal im Meer in diesem Jahr.

Danach haben wir uns frisch gemacht und sind mit dem Auto nach San Terenzo (21:39 Uhr), um dort im Ristorante La Griglia endlich zu Abend zu essen.

Und wie’s so ist, wenn man Hunger hat, nimmt man das erstbeste Restaurant das einigermaßen gut aussieht.

Wir hatten Glück.

Das Essen dort war sehr gut (ich bin da sehr wählerisch) und auch die Bedienung war sehr freundlich und zuvorkommend.

Zurück am Campingplatz mussten wir dann das Auto doch außerhalb parken, weil es schon 23:15 Uhr war und ab 23:00 Uhr die Autos im Camping nicht mehr fahren dürfen.

Wahrscheinlich hätten wir trotzdem rein dürfen, wenn wir den Nachtwart nett gefragt hätten. Aber nach lediglich ein paar Stunden italienischer Kultur war meine Psyche noch nicht darauf eingestellt, dass Regeln manchmal lediglich eine grobe Orientierungshilfe sein können.

Naja, so haben wir einfach das nötigste aus dem Auto mit zu unserem Zeltplatz genommen.

Die erste Nacht im Zelt am Meer war sehr schön, obwohl ich gefühlt eigentlich immer wach war. Oder war ich am Träumen? Irgendwie konnte ich keinen Unterschied erkennen.

Immer mal wieder fielen kleine Blätter und Oliven auf das Zelt und produzierten für meine Ohren ungewohnte plötzliche Geräusche. In der zweiten Nacht war es dann schon wieder ganz normal. Wie schnell man sich an Dinge gewöhnt?

Es war auch Vollmond.

Vollmond im Campingplatz Maralunga

Die neu gekaufte LED-Laterne blieb somit ungetestet. Sie war einfach nicht notwendig.

Tag 2 von 3 – Revierverteidigung

Um Punkt 05:49 Uhr ging es los… das Zirpen der Zikaden.

Hier kannst du mal reinhören:

Das Zirpen der Zikaden im Campeggio Maralunga bei Lerici. Die Aufnahme stammt von einem späteren Zeitpunkt am Samstagvormittag.

Es gibt zwar eine kleine Bar im Camping Maralunga, aber wir wollten noch mehr von den nahegelegenen Ortschaften sehen.

So sind wir für das Frühstück wieder zurück nach San Terenzo und haben uns dort in einer der vielen Bars einen Cappuccino und ein Süßgebäck dazu gegönnt.

Danach sind wir die Strandpromenade entlang bis zum kleinen Hafen von Lerici gelaufen.

Wir waren so früh unterwegs, dass wir den Aufbau des Samstagmarkt erlebt haben. Bei dieser Gelgenheit habe ich mir gleich ein 3er-Set an Boxershorts gekauft, weil auch die hatte ich vergessen mitzunehmen.

Wir waren beide einfach noch im Halbschlaf als wir Freitagmorgen losgefahren sind und haben dann ein paar essentielle Dinge vergessen. Passiert. Aber nicht weiter schlimm.

Nun gut. Wir sind also in den Camping zurück. Parken das Auto. Und während ich noch mit dem Parken beschäftigt war – der Parkplatz war nämlich mittlerweile sehr voll und ich musste mich konzentrieren, um schadlos in eine Lücke zu kommen – sehe ich aus dem Augenwinkeln, dass jemand direkt vor unserem Zelt einen Tisch aufgebaut hat!

Da mir das in diesem Moment überhaupt nicht passte, ist es mir schon heiß aufgestiegen, aber ich habe mich zusammen gerissen und den beiden – unsere Nachbarn! – erklärt, wo unser Platz aufhört und ihr Platz anfängt.

Ich dachte es sei klar, dass man nicht den eigenen Campingtisch 1 Meter vor einem fremden Zelt aufbaut, aber da hab ich mich wohl getäuscht.

Die beiden haben dann zusammen gepackt und wir konnten unsere Stühle und unseren Campingtisch aufbauen.

Das Revier war wieder sicher! 😉

So jetzt kurz rasten, denn die Sonne hat uns bereits gut auf die Birnen geknallt.

Dann das Strandzeug einpacken und wieder los.

Diesmal, aber zu Fuss!

Am Eingang des Campingplatzes hab ich den Besitzer gefragt, ob es auch einen Weg zu Fuss runter zum Hafen gäbe. Daraufhin hat er mir alles schön erklärt.

Als er unseren Sonnenschirm bemerkt hat, fragte er, ob wir einen Platz am freien Strand reserviert hätten, ansonsten kämen wir nicht rein.

Ich fragte warum und er sagte, dass dies aufgrund der Coronabestimmungen in der Gemeinde Lerici so ist.

Wir haben uns davon aber nicht abhalten lassen und sind trotzdem runter in die Ortschaft und haben beim nächsten Strand nachgefragt.

Dort wurde uns dann nochmal versichert, dass es ohne Reservierung nichts geht und Samstag und Sonntag sowieso so schon alles voll sei. Überall.

Also man konnte den Strand nicht einmal betreten. Alle Eingänge waren sozusagen bewacht.

Jetzt blieb uns nichts anderes übrig als wieder zurück zum Camping zu gehen und dort die Bademöglichkeit bei den Felsen zu nutzen.

Es war schlussendlich sowieso viel gemütlicher dort, als es auf dem Strand mit der Masse an Leuten gewesen wäre.

Zuvor brauchten wir aber noch eine kleine Stärkung also sind wir in der Bar Perla eingekehrt (11:37 Uhr) und haben uns dort einen Apéritif (aus dem zwei wurden) genehmigt.

Die Häppchen die es dazu gab, waren nicht besonders gut. Aber das Erlebnis und die gute Unterhaltung die wir hatten, möchte ich nicht missen.

Leicht angeheitert sind wir dann zurück zum naturnahen Campingplatz Maralunga, über den neuentdeckten und relativ steilen Weg zwischen den Häusern von Lerici.

Den Rest dieses Tages haben wir dann an unserem Zeltplatz verbracht, wobei wir dann immer mal wieder die Treppen runter zu den Klippen gelaufen sind, um uns im Wasser abzukühlen.

Blick vom Weg zum Campinplatz Maralunga über die Bucht von Lerici

Das Abendessen haben wir dann wieder im Hafen von Lerici im Ristorante Ancora di Lerici bei Sonnenuntergang zu uns genommen. Das beste an diesem Restaurant war der Sonnenuntergang und die sehr freundliche Bedienung.

Leider war das Essen nur mittelmäßig. Was aber dem schönen Moment nicht geschadet hat.

Es war ein langer Tag und somit sind wir auch relativ früh (23:00 Uhr) ins Bett. Aber zuvor hab ich nochmal versucht ein paar gute Bilder vom Vollmond auf die Kamera zu bekommen.

Tag 3 von 3 – Rückfahrt

Die zweite Nacht haben wir tief und fest geschlafen. Um 06:13 Uhr bin ich das erste Mal aufgewacht und hab mich schon auf das Zikadenkonzert gefreut.

Jedoch blieb es aus. Nicht so wie am Vortag, wo es bereits vor vor 6 Uhr losging.

Keine Ahnung warum, vielleicht weil es Sonntag war?!

Wir sind dann einfach wieder in den Hafen zum Frühstücken runter, wieder hoch zum Campingplatz, nochmal schwimmen, zusammen packen und pünktlich zum Checkout um 13 Uhr sind wir wieder nach Hause gefahren.

Obwohl es nur 2 Tage im Campingplatz am Meer waren, haben wir so viele neue Eindrücke sammeln können, dass es uns eigentlich länger vorkam.

Sonntag loszufahren war schwer, denn wir haben uns im Camping Maralunga und in der Umgebung sehr wohl gefühlt.

Hätten wir noch Zeit gehabt, wären wir noch länger geblieben.

Was uns am Campingplatz Maralunga gefallen hat?

Am Campingplatz hat uns bis auf ein paar Kleinigkeiten fast alles gefallen.

Die Lage

Die Lage des Campingplatzes Maralunga war für uns perfekt, weil wir dadurch innerhalb von 15 min zu Fuss mitten im Geschehen des naheliegenden Hafens von Lerici und den weiteren Buchten sein konnten.

Ideal für einen gemütlichen Kaffee, für’s Einkaufen, zum Essen gehen oder um bei einem guten Wein den Abend noch schön ausklingen zu lassen.

Die Lage war auch deshalb gut, weil Maralunga Richtung Süden ausgerichtet ist. Somit hatte man morgens nicht sofort die Sonne im Zelt. Wenn man aber trotzdem die ersten Sonnenstrahlen genießen will, kann man einfach runter über die steinernen Treppen zur Badestelle.

Weiters ist der Campingplatz auch weit entfernt von irgendwelchen viel befahrenen Straßen. Es führt eine kleine, eher enge Straße zum Campingplatz Maralunga. Aber immer noch groß genug für Wohnmobile.

Wohnwagen habe ich keinen gesehen. Das würde ich mir bei diesem Camping auch etwas schwer vorstellen. Kommt aber natürlich auf die Größe des Wohnwagens an. Mit einem kleinen Wohnwagen würde man definitiv hineinkommen.

Man hört außer dem normalen Campingplatzgeräuschen, welche aber vorwiegend von den Zikaden übertönt werden, keine weiteren Lärm der von außerhalb des Campinplatzes kommt.

Der naturnahe Campingplatz Maralunga ist alles in allem sehr ruhiger Ort mit direktem Zugang zum Meer.

Der Einkaufsladen

Es gibt gleich bei der Einfahrt zum Campingplatz einen kleinen Einkaufsladen, wo man alle möglichen Produkte kaufen kann.

Von Shampoos, über Konserven zu frisch aufgeschnittenen Parmaschinken und frischen Brötchen.

Es hat auch eine Ecke in einer kleinen Bar wo man einen sehr guten Cappuccino bekommt. Natürlich gibt es auch die typischen italienischen Croissants dazu.

Die Bedienung war sehr freundlich und die Preise sind fast dieselben wie im Supermarkt.

Es ist aber etwas abgelegen und man hat keine wirklich schöne Aussicht auf’s Meer. Das Meer ist von dort nicht zu sehen.

Für eine schnelle Stärkung reicht’s definitiv.

Dachzelte

Es gab im naturnahen Campingplatz Maralunga auch immer mal wieder das eine oder andere Dachzelt zu sehen

Mülltrennung

Der Campingplatz legt großen Wert auf Sauberkeit und Mülltrennung.

Es gibt mehrere Stellen wo akribische Mülltrennung vorgenommen wird und auch sonst sieht der Campingplatz sehr sauber und gepflegt aus.

Bei unserer Ankunft am Nachmittag wurden gerade die sanitären Anlagen geputzt.

Was hat uns nicht so gut gefallen?

Ich habe absichtlich geschrieben was uns “nicht so gut” gefallen hat, weil es eigentlich das ist, was uns an Campingplätzen grundsätzlich nicht so gefällt.

Die sanitären Anlagen

Die sanitären Anlagen waren grundsätzlich sauber und sind sehr einfach gehalten. Also kann man diesbezüglich nicht meckern.

Die Duschen waren etwas knapp. Nur 4 Warmwasserduschen und zwei Kaltwasserduschen für den ganzen Campingplatz.

Wenn man zu Stoßzeiten ging musste man anstehen und ein paar Minuten warten. Am ersten Abend waren wir später unterwegs und es war alles frei.

Weiters hat mich gestört, dass ich wenig Ablageflächen in der Dusche und in den Badezimmern für meine Sachen hatte. Ein oder zwei Kleiderhacken mehr würden definitiv nicht schaden.

Fazit

Unsere Bewertung des naturnahen Campingplatzes Maralunga ist aber durchwegs positiv. Wir haben uns auf dem Camping sehr wohl gefühlt und es tat gut einfach mal wieder gut am Meer zu sein.

Das schönste für mich war der tolle Vollmond, das Rauschen des Meeres beim Einschlafen und das fortwährende Zikadenkonzert.

Sehr empfehlenswerter Naturcamping am Meer.

Hoffe ich konnte dir mit diesem Beitrag weiterhelfen.

Bis zum nächsten Mal.

Ciao ciao, A

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