Das Dachzelt hat wie so viele Dinge Vorteile und Nachteile in Bezug auf den Verwendungszweck und den Bedürfnissen des Benutzers. Das Dachzelt bringt aber dennoch ganz spezifische Vorteile die man bei anderen Campingmodalitäten nicht hat und diese werden wir in diesem Artikel unter in Form einer Liste unter die Lupe nehmen.
Die Montage
Die Montage eines Dachzeltes ist sehr einfach. Man braucht dazu lediglich einen Dachträger. Sofern du noch keinen hast, kannst du durch Angabe deines Fahrzeugs hier den passenden finden.
Ein Dachzelt kommt normalerweise mit dem passenden Montagekit, und mit Hilfe von ein paar Freunden (um das Dachzelt zu positionieren) und etwas Werkzeug, ist das Dachzelt innerhalb weniger Minuten fertig montiert.
Nachteil hier ist natürlich, dass man noch Hilfe von jemanden braucht, um das Dachzelt zu montieren und zu demontieren.
Oder, dass man es eben bei Nichtgebrauch durch die Gegend fährt und das Auto dadurch mehr verbraucht und eine schlechte Fahrdynamik hat.
Wenn man aber bedenkt, dass ein Wohnmobil oder auch ein kleinerer Campingbus mehr verbraucht und in der Regel eine schlechtere Fahrdynamik hat, hat man mit dem Dachzelt und der Möglichkeit der Demontage trotz allem einen Vorteil.
Die Höhe deines Fahrzeugs
Ein Dachzelt erhöht dein Fahrzeug im Schnitt insgesamt um 40 cm, wobei das Dachzelt 30 cm und der Dachträger nochmal 10 cm hoch ist.
Parkgaragen haben meist eine Höhenbegrenzung von 210 cm. Die meisten PKW’s kommen so samt Dachzelt noch in jede Tiefgarage.
Dieser Punkt mag für einige wichtig sein – und zu denen gehöre ich, da ich einen Parkplatz in einer Tiefgarage habe – und für andere nicht, weil sie im Freien parken oder unter einem Carport mit mehr Höhe.
Jedoch wird ein Dachzelt zum Nachteil je höher dein Fahrzeug bereits ist.
Denn es beschränkt nicht nur deine Parkplatzwahl, sondern es verlagert sich auch der Schwerpunkt deines Fahrzeugs.
Aber auch hier kann man durch den Kauf eines leichten Dachzelts diesen Nachteil wieder ausgleichen.
In diesen Blogbeitrag stelle ich dir die leichtesten Dachzelte vor, die es auf dem Markt gibt.
Die Matratze
Dass ein Dachzelt eine Matratze hat wird immer als großer Vorteil genannt. Aber es handelt sich hier nicht um vollwertige Matratzen.
Die meisten Dachzeltmatratzen liegen bei 6 cm und variieren bei der Härte.
Ich habe schon auf Dachzeltmatratzen gelegen, welche so weich waren, dass man praktisch direkt auf der Holzplatte gelegen ist.
In meinem aktuellen Dachzelt (ein Beduin Comfort 130) ist eine 7 cm dicke Dachzeltmatratze drin, welche recht komfortabel ist und sowohl ich als Rückenschläfer und meine Freundin als Seitenschläferin
Dachzelten ist halt immer noch Camping und man verzichtet auf etwas Komfort, den man von zu Hause gewohnt ist.
Die Leiter
Jedes Dachzelt kommt mit einer Leiter. Irgendwie muss man ja da hoch kommen. Obwohl manche auch andere Wege finden ins Dachzelt zu steigen, z.B. indem sie sich über die offene Wagentür sich ins Dachzelt hieven.
Jede Dachzeltleiter ist unterschiedlich.
Es gibt aber grundsätzlich zwei Typen.
Einmal die Steckleiter. D.h. eine Leiter aus zwei Teilen die man dann zusammensteckt und in der richtigen Höhe fixieren kann.
Und es gibt Teleskopleitern, welche einfach wie ein Teleskop ausgezogen werden und in der richtigen Höhe fixiert werden können.
Beide Formen haben Vor- und Nachteile.
Eine Schub- oder Steckleiter ist eventuell bei sandigen Terrain idealer, weil der Sand nicht zwischen den einzelnen Teilen der Teleskopleiter eindringen kann und somit die Leiter nicht blockiert.
Andererseits ist eine Steckleiter eben sperriger.
Bei meinem Beduin Dachzelt habe ich eine Steckleiter, welche ihre Funktion absolut erfüllt, jedoch etwas unpraktisch beim Aufbau ist. Hier würde ich mir etwas einfacheres wie eine Teleskopleiter wünschen.
Der Platz im Fahrzeug
Ein offensichtlicher sehr großer Vorteil ist, dass auf dem Autodach im Zelt schläft und somit den ganzen Platz im Auto zur Verfügung hat; mitunter oft einer der entscheidenden Gründe sich ein Dachzelt zu zulegen.
Besonders dann, wenn das eigene Fahrzeug nicht genügend Platz zum Schlafen im Inneren hat.
Wenn man sich also nicht ein anderes Auto kaufen will oder möchte, ist ein Dachzelt die einfachste Option, das eigene Auto in einen Minicamper zu verwandeln.
Die Aussicht
Die Aussicht, wenn man morgens das Dachzelt öffnet und hinausschaut ist einer der schönsten Momente beim Dachzelten.
Dadurch, dass man relativ hoch über dem Boden campt, hat man ein tollen Überblick über den Stellplatz und die Umgebung.
Das gibt einem einfach ein gutes Gefühl.
Jedoch ist die Höhe aber bei Wind ein Nachteil, weil man da “oben” eine bessere Angriffsfläche darstellt.
Diesen Nachteil kann man aber verringern indem das Dachzelt so ausrichtet, dass der Wind nicht so viel Kraft darauf hat oder Naturgegebenheit wie eine Baumfront als Windschutz nutzt.
Die Belüftung
Dachzelte sind sehr gut belüftet. Bei meinem Beduin habe ich jeweils beim Kopf- und Fussteil eine große Öffnung, welche mit Moskitonetzen versehen ist, um die kleinen Krabbler davon abzuhalten ins Zelt zu kommen.
Dazu kommen noch zwei kleine seitliche Öffnungen links und rechts am Dach des Zeltes. So kann ich das Zelt komplett schließen und dennoch ist die Belüftung gewährleistet.
Dachzelte haben meistens nicht nur so viele Öffnungen für die Belüftung, sondern eben auch damit man von oben bessere die Landschaft genießen kann.
Wie wichtig eine gute Belüftung ist, merkst du wenn du bei heißen Sommernächten Zelt schläfst.
Ein kleiner Tipp hier am Rande: Such dir ein Dachzelt aus, das nicht zu feinmaschige Moskitonetze hat. Warum? Weil ein Moskitonetz doch den Luftzug extrem reduziert und je feinmaschiger desto weniger Frischluft kommt durch.
Solange du dich lediglich vor Moskitos, Spinnen und Ameisen schützen willst, reicht ein dementsprechendes Moskitonetz.
Belüftung kann nie genug sein!
Das WC und die Dusche
Ein WC und eine Dusche zu haben, ist ein riesengrößer Komfort den man beim Dachzelten leider nicht hat.
Je nachdem wie groß das persönliche Bedürfnis ist eine eigene Toilette und Dusche zu haben, kann das ein Dealbraker für die Option Dachzelt sein.
Besonders, wenn man länger unterwegs ist.
Es gibt aber auch hier Notlösungen.
Sollte aber dieser Punkt einem extrem wichtig sein, damit mein einen tolle Reise erleben kann, ist wohl ein Wohnmobil die bessere Entscheidung.
Notlösungen sind portable Chemie- oder Trenntoiletten.
Das Porta Potti (Link zu Amazon) ist hier wohl der bekannteste Vertreter der portablen Chemietoiletten.
Die Privatsphäre
Wenn dir die Privatsphäre heilig ist, dann ist Dachzelten nichts für dich.
Beziehungsweise würdest du deine Komfortzone verlassen müssen, was dann keine entspannte Reise mit sich bringt, aber dir Möglichkeiten gibt dich persönlich weiterzuentwickeln.
Du kommst an deine Grenzen und entscheidest dich darüber hinaus zu wachsen oder in deine Komfortzone zurück zu kehren.
Falls du nicht absolute Privatsphäre benötigst und für dich etwas Privatsphäre ausreicht, kannst du dir überlegen ein Dachzelt mit Vorzelt zu kaufen oder ein separates Zelt, um dich zumindest bequem und vor Blicken geschützt, umziehen zu können.
Der Stellplatz
Mit dem Dachzelt findest du fast überall einen Stellplatz. Wenn du ein Hartschalendachzelt hast, welches nicht über die Fahrzeugmaße hinausragt, kannst du theoretisch auf jeden Parkplatz dein Dachzelt aufbauen.
Hast du hingegen ein Klappdachzelt brauchst du mindestes zwei Parkplätze.
Grundsätzlich kommst du mit einem PKW und dem Dachzelt drauf an Stellplätze ran, welche ein Wohnmobil rein wegen seiner Größe bereits nicht anfahren kann.
Man wird dadurch auch beim Freistehen nicht so leicht gesehen oder du hast zwischen zwei Bäumen Platz, wo ein größeres Fahrzeug eben nicht Platz hätte.
Der Auf- und Abbau
Den Auf- und Abbau zähle ich zu den Nachteilen bei einem Dachzelt gegenüber zum Beispiel einem Wohnmobil.
Vergleicht man es hingegen mit einem herkömmlichen Bodenzelt, ist der Auf- und Abbau einfacher.
Kaufst du dir ein Hartschalendachzelt ist der Aufwand für den Aufbau praktisch null. Eine Kurbel oder Gasdruckfedern ermöglichen es ein Hartschalendachzelt innerhalb weniger Sekunden auf- und abbzubauen.
Hartschalendachzelte sind deshalb bei häufigen Ortswechsel sehr praktisch.
Faltdachzelte sind bezüglich Auf- und Abbau bereits umständlicher.
Der Aufbau geht meistens ebenfalls sehr schnell.
Beim Abbau sieht es dann schon etwas anders aus.
Man muss die Zelthaut rundherum gut einfalten, damit die Haube auch wieder darauf passt und sich richtig schließen lässt.
Dabei ist die Haube im Auto oder außerhalb des Autos gelagert und kann je nach Wetterverhältnissen schmutzig sein.
Hat man dann noch ein hohes Fahrzeug kann man beim Abbau schon mal schön ins Schwitzen kommen.
Hier (Link zum Beitrag) mehr zu den Vor- und Nachteilen von Hartschalen- und Faltdachzelten.
Die Organisation
Wenn man mit wenig auskommen gut zurecht kommen soll, muss man gut organisiert sein. Davon kann es abhängen, ob eine Reise angenehm ist oder nicht.
Je weniger man Platz hat, desto besser muss die Organisation des vorhandenen Platzes sein.
Wenn man mit dem Dachzelt unterwegs ist, hat man zwar etwas mehr Platz im Auto, aber tendenziell ist nicht viel Platz für die ganzen Sachen die man für eine angenehme Reise oder Campingurlaub braucht.
Bevor man eine längere Reise oder sogar den Urlaub plant, sollte man auf jeden Fall Testausflüge übers Wochenende machen.
Denn nur wenn man es selbst tut, erkennt man was man wirklich braucht und was einen nervt und wofür eine bessere Lösung gesucht werden muss.
Dadurch erspart man sich viel Stress, wenn man dann schlussendlich in den wohlverdienten Urlaub fährt.
Das Wetter
Mit dem Dachzelt ist man dem Wetter praktisch direkt ausgesetzt. Es sei denn man befindet sich im Dachzelt, wo der Platz aber sehr beschränkt ist.
Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man mit dem Dachzelt loszieht.
Entweder man hat ein Vorzelt, das einem bei schlechtem Wetter schützt oder man hat eine Markise unter der man sich bei Regen aufhalten kann.
Ohne dieses Zubehör kann man sich nur noch im Auto aufhalten.
Die Kleintiere
Ein wirklich toller Vorteil des Dachzeltes ist es, dass man sich hoch oben über dem Geschehen befindet.
Dadurch ist man vor Krabblern und Kleintieren relativ geschützt.
Relativ deshalb, weil man oftmals unter Bäumen steht und dabei das eine oder andere größere Insekt oder sogar Nager auf das Zelt kann.
Im Beduin hatten wir einaml für ein paar Tage einen blinden Passagier: Eine schwarze Spinne, ca 5 cm groß, welche es sich in einem der Lüftungsschlitze am Dach eingenistet hat.
Ich habe keine Angst vor Spinnen, aber ein kleines bisschen grausen sie mich schon und als ich sie beim Abbau des Zeltes entdeckt hatte, hat es mich schon gut abgeschüttelt.
Jedoch ins Zeltinnere kommt eigentlich kein Insekt und schon gar kein Nager.
Wenn man das Dachzelt beim Verlassen immer fleißig schließt, kann zu fast 100% sicher sein, dass das Zelt frei von Krabbeltieren ist.
Abenteuer
Campen bedeutet immer auch ein kleines Stück Abenteuer.
Ein Abenteuer, das mit dem Dachzelt etwas komfortabler gestaltet werden kann, als mit einem normalen Bodenzelt.
Die Tatsache, dass man oft nicht weiß wo man abends schlafen wird und man immer wieder auf Standortsuche ist, kann zwar manchmal anstrengend und frustrierend sein, aber rückblickend ist es immer ein tolle Erfahrung.
Besonders, wenn man das Glück hat einen tollen Standplatz zu finden und dort dann morgens den Sonnenaufgang und die atemberaubende Landschaft genießen kann.
Und genau um diese Momente geht es.
Sie machen jede Anstrengung oder Komfortverzicht, welchen man auf sich genommen hat, wieder wett.
