13 Stellen an denen die Fische gerne stehen (mit Bilder)


Wenn du weisst wo sich die Fische im Gewässer aufhalten, dann erhöhen sich die Chancen auf einen schönen Fang ausserordentlich. Aufgrund eines sehr beissschwachen Jahres, habe ich mich genauer mit den Standplätzen der Fische beschäftigen müssen. Dieser Artikel soll dir am den verschiedenen Beispielen helfen, ein Gewässer richtig nach Hotspots für Fische zu scannen.

So wirst du mehr Freude und Spass am Wasser haben werden.

1. Schwimmstege: Rückzugsort für viele Fischarten

Fische stehen gerne unter und in der Nähe von Schwimmstegen

An meinem Heimgewässer habe ich zwei Angelspots an denen ich am liebsten angle.

Einer davon ist ein Schwimmsteg in der Form eines “T’s” mit einer Länge von circa 30 m. Das breite Ende des Stegs ist schätzungsweise 5 m breit.

Manchmal stehen wir sogar zu dritt ganz vorne am Steg und schmeissen unsere Kunstköder aus. Aber auch mit Made, Wurm und Mais kann man hier die Fische nicht weit vom Schwimmsteg überlisten.

Viele Fische befinden sich direkt unter der Schwimmsteg, weil sie dort Schutz finden.

Der Schwimmsteg ist durch Ketten am Grund befestigt. Bereits rund um diese Kette entwickelt sich Lebensräume. für Algen und somit auch Kleintieren und Jungfischen.

Am Schwimmsteg ist sogar Vertikalangeln möglich und kommt so dem Fischen auf dem Boot am nächsten.

2. Schilfkanten: Optimaler Schutz für Brutfische

Kleine Brut- und Beutefische finden zwischen dem Schilf Schutz vor Räubern

Links neben mir im Bild kannst du eine typische Schilfkante erkennen.

Schilfkanten bieten Unterschlupf für Jungfische. Die Jungfische ziehen wiederum größere Fische und Raubfische an.

Grundsätzlich ist es immer so, dass wo Jungfische sich aufhalten auch die entsprechenden Räuber nicht weit sind.

Denn sie warten nur darauf, dass sich eines der Jungfische aus dem Schwarm oder aus dem Unterschlupf verirrt.

In diesem speziellen Fall ist auch der Boden sehr verwachsen, was das Fischen relativ schwierig macht. Man ist hauptsächlich auf nicht tieflaufende Wobbler, Spinner und Blinker limitiert. Das Angeln mit einer Feststellpose funktioniert an dieser Stelle auch sehr gut.

Hier habe ich eine einfache Anleitung für 2 Posenmontagen zum Nachbauen zusammen gestellt.

3. Bootstege: Beliebter Standort für Angler und Fische

Ein weiterer sehr guter Standort um viele Fische zu finden ist der Bootssteg.

Der Bootssteg ist für manche Aspekte sogar etwas besser als der Schwimmsteg, weil er mehr Struktur für die Fische bietet.

Pfeiler, Bretter und Ketten bieten unter Wasser halt für Mikroorganismen, welche wiederum als Nahrung der Jungfische dienen. Aber auch unter den Booten selbst, finden Jungfische in Schwärmen Schutz vor hungrigen und grösseren Fischen.

An Bootsstegen findest du auch grössere Exemplare auf kleiner Distanz.

Nachteil eines Bootssteges ist natürlich der hohe Angeldruck. Fische die ständig mit allerart Köder zu tun haben, sind dementsprechend vorsichtiger. Du brauchst daher etwas mehr Ausdauer und Können, wenn du deine nächste PB (personal best) fangen möchtest.


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4. Seerosenfelder: Nahrung, Deckung und Hinterhalt für dort stehende Fische

Seerosenfelder sind beliebte Standplätze aller Art von Fischen. Sie bieten Schatten, Nahrung, Deckung und Hinterhalt.

Seerosenfelder sind beliebte Standorte sowohl für Friedfische als auch für Räuber.

Wo große Schwärme von Jungfischen sind, sind auch mittelgroße Räuber nicht weit. Wobei ringsherum an gewählten Plätzen auch die großen Räuber lauern.

In der Nähe von Seerosenfeldern findest du immer Barschschwärme und ein paar Hechte, die zwischen den Pflanzen stehen und aus dem Hinterhalt blitzschnell angreifen.

Je dichter du deinen Köder an das Seerosenfeld bringst, desto besser.

Auch Topwaterköder sind sehr vielversprechend. Versteckt im Gummiköder kannst du den Offset-Haken nahezu hängerfrei über die Seerosen spielen lassen.

Da die Hängergefahr nicht ausgeschlossen ist, empfiehlt es sich eine etwas dickere Schnur zu wählen, um Abrisse zu vermeiden.

Im Artikel “Diese Angelschnüre passen zu diesen Raubfischen” lernst du unter anderem über die Unterschiede der verschiedenen Schnüre und wie sie am besten eingesetzt werden.

5. Buchten mit auflandigem Wind: Sehr guter Angelplatz

Die Bucht mit auflandigem Wind ist ein optimaler Angelplatz

Bist du an deinem Heimgewässer oder an einem neuen Gewässer, sind die Buchten mit aufladigem Wind interessante Angelplätze.

Der Wind treibt vor allem Nahrung in die Bucht und wo Nahrung ist, stehen auch die Fische.

Wind hat auch noch einen weiteren Vorteil beim Angeln. Es raut die Wasseroberfläche auf und macht dich für die Fische unsichtbar. Denn wenn du die Fische sehen kannst, können auch sie dich sehen.

Wind macht das Angeln im wahrsten Sinne des Wortes “schwerer”. Du wirst jetzt vermutlich ein paar Gramm mehr Blei verwenden müssen, um noch Kontakt zu deinem Köder zu haben.

Oder wenn du mit Pose fischst, dann ist jetzt eine etwas schwere Pose angesagt. Ansonsten wird sie von den Wellen verschluckt.

6. Scharkanten: Der Fisch kommt vom Tiefen schnell ins Flache

Die Scharkante konnte ich schlecht fotografieren, deshalb von Hand gezeichnet!

Ein guter Platz für deinen Köder um Fische zu finden, ist die Kante unter Wasser, welche von tief nach flach geht.

Raubfische können so aus der Deckung der Tiefe, leicht ins Flache Wasser kommen, um dort nach Jungfischen zu jagen.

Denn Junfische lieben flaches Wasser. Dir ist sicherlich schon aufgefallen, dass Jungfische am See- oder Flussufer oft in riesigen Schwärmen entlang schwimmen.

Ein Kante unter Wasser bietet einen Strukturwechsel, was die Fische besonders gerne mögen.

Wie findest du steil abfallende Kanten?

In dem du mit der Zähltechnik vom Ufer aus den Grund absuchst, eine Gewässerkarte mit Tiefenangaben verwendest, andere Angler fragst oder mit dem Boot das Echolot verwendest.

Es gibt auch vom Land aus ein geniales Echolot (Link zu Amazon), das du mit der Angel auswerfen und so das Gewässer nach Fischen absuchen kannst. Das verlinkte Echolot hat durchwegs sehr gute Bewertungen.

Als aufmerksamer Leser hast du vermutlich schon erkannt, dass es bei den Standplätzen der Fische immer um Unregelmässigkeiten geht.

Zum Beispiel der Wechsel zwischen viel und wenig Strömung, Verstecken, Deckung, Nahrungsvorkommen, etc.

Auf diese Weise erkennt man an einem Gewässer schneller wo sich die Beutefische und ihre Fressfeinde aufhalten könnten.

7. Überhängende Äste sind für Fische Sonnen- und Sichtschutz

Überhängende Äste: Top Unterstand für Fische

Überhängende Äste sind sowohl in Seen als auch in Bächen und Flüssen Orte an denen du vermutlich Fische antriffst.

Es fällen nämlich immer wieder Larven, Käfer, Würmer und andere Insekten vom Baum.

Überhängende Äste sind deshalb einerseits Unterschlupf und andererseits eine andauernde Nahrungsquelle.

Es gilt sich vorsichtig an die Stelle heranzuwagen und nicht zu viel Lärm zu machen.

Ein Kunstköder sollte auch nicht direkt in diese Stelle geworfen werden. Besser ist du überwirfst den Platz und kurbelst so nah wie möglich ein, um den Fisch aus aus seinem Versteck zu locken.

Unter überhängenden Ästen zu angeln erfordert Übung. Aber auch Mut, denn so ist mir schon so mancher Köder an einem Ast hängen geblieben.

8. Bacheinläufe: Frischer Sauerstoff und Deckung zieht Fische an

Bacheinläufe sind für Fische besonders interessant

Nicht nur der Sauerstoff zieht die Fische an, sondern auch die Nahrung, welche durch den Bacheinlauf in den See oder den Fluss gespült wird.

Durch den Einlauf entstehen auch Strömungen, welche Jungfische oft mitreissen und so von den größeren Räubern leicht gefressen werden können.

Am Bacheinlauf lohnt es sich deshalb immer ein paar Würfe zu machen. Oftmals steht dort dein nächster kapitaler Fang.

9. Barschberge: Eine gute Stelle unter Wasser für Fische aller Art

Die Wahrscheinlichkeit einen schönen Fisch zu fangen, steigt mit dem Auffinden eines Barschberges stark an.

Barschberge sind keine Ansammlung von Barschen, die einen Berg bilden.

Aber die Idee ist nahe dran.

Barschberge sind Stellen unter Wasser wie Haufen aus Sand, Kiesel und Steinen. Grösstenteils mit Pflanzen bewachsen, welche eine Unmenge an Kleintieren und Jungfische anziehen.

Eine Steinschüttung oder ein Stück Baumstamm kann auch zu einem Barschberg werden.

Diese Bedingungen ziehen auch die Barsche an, welche dort selbst aus der Deckung des Berges gut jagen können. Aber auch selbst Schutz finden.

Und wo schwärme von mittleren Barschen sind, sind einige grosse Barsche und andere Räuber wie Hecht und Zander dabei.

Indizien für Barschberge sind Unterwasserpflanzen die im Sommer bis an die Oberfläche wachsen. Diese Stelle solltest du dir dann merken, um dort auch im Frühjahr, Herbst und Winter dein Glück zu versuchen. Winter eher weniger, weil im Winter die Fische grösstenteils am Grund stehen.

10. Häfen: Gerne gewählter Lebensraum von Fischen

Hafen dient vielen Fischen als Unterstand

Häfen werden meist an einer Uferstruktur gebaut, die bereits von der Natur her Schutz vor Wind und Wellen bietet.

Durch den Wind strömt reichlich Kleinmaterial in den Hafen, bestehend aus Plankton und Insekten.

Häfen zeichnen sich durch strömungsarmes Wasser aus. Das ist ideal für Jungfischschwärme, denn die kleinen Fische verbrauchen bei starker Strömung viel Energie.

Die Raubfische in einem Hafen wissen, dass ein anlegendes Schiff durch den Rotor starke Verwirbelungen erzeugt und die Jungfische so durcheinander wirft. Das ist für sie Gelegenheit leichte Beute zu machen.

Barsch, Hecht und Quappe nutzen Häfen gerne als Lebensort. Während andere Räuber wie Seeforellen nur zum Rauben in den Hafen kommen und ihn wieder verlassen.

11. Gumpen: Strömung schafft Lebensraum für Fische

Aufenthaltsort für Fische: In diesem Fall haben die Strömungs- und Untergrundverhältnisse eine Gumpe sogar vor und um den Brückenpfeiler gebildet (siehe heller Rand).

Gumpen sind Aushöhlungen, welche durch stark abfallendes Wasser im harten Untergrund des Bach- oder Flussbetts entstehen. Unter bestimmten Bedingungen entstehen Gumpen auch in Seen.

Es handelt sich um tiefe Stellen im Gewässer, welche Fischen einen möglichen Standort bieten.

Leider haben wir Angler meistens nicht die Möglichkeit die Unterwasserstrukturen direkt zu sehen. Aber indirekt kannst du auf das Vorhandensein von Gumpen schließen.

Gumpen bilden sich in Fließgewässern unter Wasserfällen, hinter Felsbrocken, unter Wehren, an Außenkurven von Flüssen oder hinter Brückenpfeilern.

In Stillgewässern findest du Gumpen hauptsächlich an Bach- und Flusseinläufen.

Je stärker die vorhandene Strömung ist, desto ausgeprägter bilden sich die Gumpen in denen die Fische stehen.

12. Rückströmungen: Lauerplatz für Raubfische

Rückströmung Rhein: Der rote Kreis kennzeichnet einen idealen Standplatz für die Fische.

Die Rückströmung in einem Fluss, welche durch Hindernisse oder Gegenströmungen entsteht, bilden strömungsarme Standplätze für Fische.

Der Fisch verbraucht an diesem Platz wenig Energie.

Raubfische stehen hier bevorzugt und lauern auf Beute, welche durch die starke vorbeiziehende Strömung verwirbelt wird.

13. Steinpackungen: Beliebter Rückzugsort und Jagdrevier für Fische

Steinpackung des Rheins: Beliebter Aufenthaltsort für Fische
Steinpackung ohne Wasser: Mögliche Verstecke und Gumpen in denen sich die Fische aufhalten könnten, sind gut sichtbar.

Steinpackungen kommen besonders an großen begradigten Flüssen wie zum Beispiel dem Rhein vor.

In so einem Fluss gibt es sonst nicht viel Unterschlupfmöglichkeiten, als die Struktur die von der Steinpackung geboten wird.

Brut- und Jungfische finden hier reichlich Nahrung und Schutz vor ihren Fressfeinden. Räuber hingegen finden zahlreiche Beutefische.

Ist der Kanal von Schiffen befahren, nutzen die Raubfische die Verwirbelungen verursacht durch Schiffsschrauben und Wasserverdrängung, um leichte Beute zu machen.

Schlusswort

Dieser Artikel hatte nicht den Zweck alle erdenklichen Stellen an denen die Fische stehen aufzuzählen.

Sondern war es mein Ziel, dass du eine Auge für die Stellen entwickelst, an denen sich die Fische bevorzugt aufhalten.

Verallgemeinert wird immer von Struktur geredet. Alle genannten Fischplätze sind für Fische tolle Strukturen, um die Überlebenschancen zu verbessern.

Alles künstliche oder natürliche was den Fischen Nahrung, Deckung, Hinterhalt, Sonneschutz und Unterstand bietet, sind gute Stellen um deinen Köder zu präsentieren.

In diesem Sinne, Petri Heil!

Alex


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